„Lernen“ ist für mich das Wort des Monats, eigentlich schon der letzten Monate. Derzeit ist es nur so, das es immer lauter wird, je näher der finale Termin rückt. Ich habe das Gefühl, dass die Kalenderblätter im letzten Vierteljahr schneller gefallen sind. Das hat sich dummerweise auch nicht geändert mit dem neuen Jahr.
Manchmal denke ich, ich bin zu „alt“ dafür, kann manches nicht mehr so gut im Gedächtnis behalten. Andererseits weiß ich auch, das unser Gehirn dafür gemacht ist, ein Leben lang zu lernen. Man muss es nur tun, man muss es einfach nutzen. Am besten sinnvoll!
Es ist ein bisschen wie mit Wanderwegen. Da gibt es Wege, die sind viel gegangen worden und Wege, die sind wenig bis gar nicht begangen. Die Wege, die ich nicht begehe, sind irgendwann zugewachsen, verwildert, gehören nicht mehr zum sichtbaren Netzwerk. Viel begangene Wege sind ausgetreten, manchmal haben sie tiefe Furchen, haben sich tief eingefressen, denen vertraut man. Verwilderte Wege haben was romantisches, Abenteuerliches. Aber in einer etwas unbekannteren Gegend wird dieser Weg vielleicht nicht unbedingt gewählt werden. Gehe ich in die Stadt, wähle ich auch immer denselben Weg. Der ist vertraut, führt mich an mein Ziel, da muss ich nicht darüber nachdenken.
Was haben Wege mit meinem Gehirn zu tun? Auch hier gibt es Wege, Vernetzungen. Manche werden genutzt und manche eben nicht. Wenn ich immer nur das Gleiche tue, immer nur entsprechend meiner Gewohnheiten und Konzepte lebe und handele, verkümmern Bereiche. Was ich nicht benutze verkümmert! Die gute Botschaft ist, wenn ich anfange Dinge anders zu tun, wird es sich verändern. Wenn ich etwas verändern möchte, neue Wege gehen oder etwas lernen möchte bedarf das einer gewissen Zielstrebigkeit. Ein immer wieder versuchen, wenn es auch Phasen des Scheiterns gibt. Voller Vertrauen dran bleiben und immer wieder beginnen, unbeirrt und stetig. Dann, irgendwann, hinterlässt das Neue Spuren, neue Wege in unserem Gehirn. Es entstehen neue Verbindungen.
Darauf vertraue ich!
Tag für Tag schaffe ich mir nun Freiräume, um mich meinem Lernen zu widmen. Mir wird dabei klar, dass ich nicht nur für eine Prüfung lerne und für das danach. Ich lerne auch Strukturen, Disziplin, Ordnung, eine zuträgliche Lebensweise, Nein sagen, Prioritäten setzen, mir lernfreie Zeiten zu gönnen und noch vieles mehr. Ohne all das geht es nämlich nicht.
Mir macht das Lernen mittlerweile richtig Freude, auch wenn es nicht immer einfach ist. Ich freue mich auf neue Wege!
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